Färben mit Naturmaterialen ist Spannung, Überraschung
und eine Herausforderung. Alle Farben sind miteinander kombinierbar und
auf ihre Weise schön. Die Kunst des Färbens besteht darin, ohne
chemische Zusätze ein strahlendes Ergebnis zu erzielen und nur Zutaten
zu verwenden die biologisch abbaubar sind. In einem Färbertopf wird
ein Kilo Seide gefärbt. Jedes Kilo ist einzigartig.
Geschichte
Wenn wir in der Geschichte des Färbens zurückgehen, sehen wir,
dass schon damals die Pflanzen, Wurzeln und Blätter nicht rein verwendet
wurden. Wir stossen als Erstes auf die Stoffe Kupfer und Eisen. Früher
färbten die Menschen in Kupfer- oder Eisentöpfen und erzielten
mit dem gleichen Pflanzensud verschiedene Resultate. Heute färbt man
in einer Chromstahlpfanne und mischt Kupfer- oder Eisensulfat in die Färberflotte
um das gleiche Resultat zu erzielen. Weiter in der Entwicklung mischten
die Färber Alaun und Weinstein dazu, damit die Farbe Lichtecht und
intensiver wurde.
Die Stoffe Kupfer, Eisen, Weinstein und Alaun gehören geschichtlich
zu der Pflanzenfärberstoffen. Sie sind ausserdem biologisch abbaubar.
Bis heute färben auch wir mit diesen Hilfsmitteln.
Der erste Schritt zur chemischen Färbung ist das Zinnchlorid. Fälschlicherweise
wird es heute auch oft in Pflanzenfärbereien benutzt, da es wie die
Urzusatzstoffe mit den Pflanzen gemischt werden kann. Es intensiviert die
Farben, erzielt beispielsweise ein Signalrot oder dunkles Sonnengelb. Die
Schattenseite ist jedoch, dass das Wasser und die Pflanzen, welche mit Zinnchlorid
in Berührung kommen, nicht mehr biologisch abbaubar sind.
Wir verwenden aus biologischen und ethischen Gründen kein Zinnchlorid.
Besuch der Infothek Waldkinder in unserer Färberei (Youtube Video, 3:11min) > als Vollbild anzeigen